Samstag, 2. Januar 2010

Der Preis der Freiheit

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Im Blog von FireWalker habe ich ja schon ueber mein Federvieh geschrieben. Aber hier passt es irgendwie besser hin, denn es ist ja mein Volk, daher verlagere ich das mal rueber.
Meine 12 Enten habe ich mit Erfolg und viel Freude gross bekommen. Lustige Gesellen, die sich in ihrem Gehege sehr wohl fuehlten.

Es kam der Tag, da wurden aus meinen Entenkinder erwachsene, neugierige Enten, die wissen wollten wie es denn in der grossen Welt aussieht. Ich hatte von Anfang an vor, sie auf dem gesamten Gelaende laufen zu lassen, schon damit sie zu dem grossen Teich koennen, der am Ende unseres Grundstueckes liegt.
Also hab ich das Tor vom Gehege aufgemacht. Was fuer einen Spass ihnen zuzusehen, wie sie alles erkunden mit ihren Geschnatter. Wann ich immer ich Zeit hatte, hab ich auf meiner Bank gesessen und ihnen zugeschaut.
Schwer zu sagen was mich an ihnen begeistert. Sie haben was, was mich einnimmt. Kann sicher nicht jeder nachvollziehen.

Doch die Welt blieb nicht so heil. Vier von ihnen fingen an zu fliegen. Oliver machte mich sehr frueh auf das Problem aufmerksam. Nicole, wenn Du ihnen nicht die Fluegel stutzt gibt das ein Problem, sie wissen nicht wo die Hundegehege anfangen und wo aufhoeren.
Das war mir bewusst, doch ich konnte mich nicht dafuer entscheiden, es war so toll ihnen zuzuschauen wie sie erst sehr tolpatschig und nachher immer gekonnter ueber das Gelaende flogen.

Meine Fluggruppe sonderte sich auch immer mehr von den anderen ab, die nur flatterten und liefen. Schliefen nachts nicht mehr im Gehege, sondern auf dem Huehnerdach.
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Also wurden die Fluegel nicht gestutzt. Obwohl ich den Preis dieser Freiheit kannte. Aber fuer sie wollte ich es nicht. Sie hatten Spass zu fliegen, richtig Spass.

.. und es kam so wie es kommen musste. Zuerst starb Silver, sie flog zu Olepi ins Gehege, zwei Stunden spaeter ihr Partner Halbmond als er sie suchte.
Einige Tage spaeter dann Amelie und ihr Partner Graylie, ebenfalls durch einen Flug ins Gehege.

Ich weiss, das sie eigentlich nur auf unser Hausdach fliegen wollten, um sich bei mir vor das Fenster in die Gaube zu setzen und mich damit zum Lachen zu bringen, das sie mit ihren Schnaebeln gegen die Scheibe klopften. Das haben sie ein paar Mal gemacht und ich hab mich gefreut und war zugleich besorgt, denn ich kannte die Gefahr die damit verbunden war.

Danach war das Dach meines Huehnerhauses abends leer. Meine Flugtruppe gab es nicht mehr. Es hat mir was ausgemacht, ich hab sie vermisst. Auch wenn es nur Enten sind. Muss niemand verstehen. Hab ich mit mir alleine ausgemacht. Nichts gesagt, wenn jemand bemerkte, na dann waeren sie im Kochpott aber besser aufgehoben gewesen.
Dann kam der letzte Nutztiermarkt fuer dieses Jahr und ich bin hin, mit dem festen Vorsatz, es gibt nichts. Doch mein Herz, mein weiches Herz. Das die Enten doch so mag. Zwei weisse erwachsene Maedchen in einem viel zu engen Kaefig. Wunderschoen. Sie wuerden da landen wo all Enten hier landen .. mit Orangenschalen versehen in den Backofen.
Ich konnte nicht anders und ein Stueck weiter unten auf dem Gelaende noch zwei Maedchen, zwei ganz graue, voller Todesangst in einem Drahtkaefig.
Da waren es wieder 12. Die beiden weissen, Martha und Mary, schlossen sich schnell der Gruppe an und sind einfach wunderschoen.
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Meine beiden grauen Maedchen taten sich schon schwerer. Bleiben lieber unter sich. Linda und Liesel waren immer zusammen. Alles war ihnen unheimlich, ich denke mal sie kannten nichts, waren im Kaefig aufgewachsen.

Zwei Wochen nach ihrer Ankunft wurde Linda, als sie voller Panik vor einem Erpel fluechtete von einem meiner Haushunde so schwer verletzt, das Oliver sie toeten musste.
Meine arme Liesel, sie suchte ihre Linda, sass tagelang alleine rum, ging nicht mehr mit der Gruppe mit. Ein Bild des Elends. Tat sie mir leid. Kann mir keiner erzaehlen das Tiere nicht trauern, Enten tun es.
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Es dauerte lang bis sie sich wieder jemanden anschloss, Suka-Ente, die zusammen mit ihrem Partner Brownie ein bisschen abseits der Gruppe lebte.
Und so ist es bis heute. Meine acht Enten watscheln den ganzen Tag zwischen dem Teich und ihrem Gehege hin und her und gehen abends einfach heim. Ich muss sie nur fuettern und das Tor zu machen.
Meine drei anderen wandern auch, aber eben nicht mit der Gruppe, sie schlafen unter dem Trailer, wo ich ihnen ein Lager aus Stroh gemacht habe und da werden sie werden auch gefuettert.
Richtig fliegentut keiner von ihnen. Da waren meine vier wohl eine Ausnahme. Halt was besonders, wenn auch nur fuer kuerze Zeit.
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